German Doctors

Der German Doctors e.V. ist eine spen­den­fi­nan­zier­te, inter­na­tio­nal arbei­ten­de Nichtregierungs-orga­ni­sa­ti­on, die seit 1983 deut­sche Ärztinnen und Ärzte in Schwellen- und Entwicklungsländer ent­sen­det. Dort behan­deln die Mediziner ehren­amt­lich Menschen, die sonst kei­ne Chance auf ärzt­li­che Hilfe hätten.

Rund 3.350 der in Deutschland täti­gen Ärztinnen und Ärzte leis­te­ten seit Bestehen des Vereins zir­ka 7.400 Hilfseinsätze. In ihrem Jahresurlaub oder Ruhestand arbei­ten sie unent­gelt­lich sechs Wochen lang in den Einsatzgebieten.

Übersicht der Einsätze in 2018 (Quelle: Jahresbericht 2018 des German Doctors e.V.)

Aktuell sind die German Doctors in acht Projekten im Einsatz: in Serabu (Sierra Leone), Nairobi (Kenia) und Kalkutta (Indien), Chittagong, Chandraghona und Dhaka (Bangladesch) sowie auf Mindoro und Luzon (Philippinen). Hier wer­den Menschen, die sich kei­nen Arztbesuch leis­ten kön­nen oder abge­schnit­ten von jeg­li­cher ärzt­li­cher Versorgung leben, kos­ten­los ver­sorgt. Die German Doctors kom­men aus unter­schied­li­chen Fachrichtungen und behan­deln viel­fäl­ti­ge Erkrankungen. Häufig kom­men bedürf­ti­ge Patienten mit schwe­ren Erkrankungen wie Malaria (ins­be­son­de­re in Sierra Leone) und HIV-Infektionen (ver­brei­tet in Kenia), Tuberkulose (häu­fig auf­tre­tend in Indien) sowie den Folgen von Unterernährung (in allen Einsatzgebieten) in die Ambulanzen. Doch auch die Versorgung gut behan­del­ba­rer Krankheiten ist wich­tig, da die­se (unbe­han­delt) vor Ort schlim­me Folgen haben können.

German Doctor unter­sucht eine klei­ne Asthmapatientin in einer Slumambulanz in Dhaka, Bangladesch (Copyright: Miro May & German Doctors e.V.)
German Doctor auf Cebu im Einsatz mit der mobi­len Ambulanz, Philippinen (Copyright: German Doctors e.V.)

Neben der aku­ten ärzt­li­chen Versorgung inves­tie­ren die German Doctors auch in Präventivmaßnahmen. Sie füh­ren bei­spiels­wei­se Ernährungsprogramme sowie Hygieneschulungen durch und för­dern Initiativen zur Förderung von Mädchen und Frauen. Darüber hin­aus enga­gie­ren sich German Doctors in aktu­ell 46 Partnerprojekten in sech­zehn Ländern. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirt­schaft­li­che Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Deutschen Gesellschaft für inter­na­tio­na­le Zusammenarbeit (GiZ) und dem Auswärtigen Amt (AA) unter­stüt­zen sie Projekte in den Bereichen Bildung und Erziehung, Gesundheit und Katastrophenhilfe, Agrarwirtschaft und Umwelt sowie Sozialhilfe und Gemeindeentwicklung.

Seit 2015 wer­den die aus den Projekten zurück­ge­kehr­ten Ärztinnen und Ärzte per Online-Fragebogen zu ihren Erfahrungen in den Einsatzgebieten befragt. Wir freu­en uns, German Doctors als Partner mit der Durchführung der Online-Befragung (GESS Q.) und Ergebnisauswertung (GESStabs und GESStabs Artist) zu unterstützen.

         

Wieder in Deutschland, wer­den die aus ihrem ehren­amt­li­chen Einsatz zurück­ge­kehr­ten Ärztinnen und Ärzte gebe­ten, Feedback zur Einsatz- sowie Reisevorbereitung und ‑orga­ni­sa­ti­on, zu ihrer Unterbringung und Versorgung vor Ort, der Logistik in den Ambulanzen sowie Zusammenarbeit mit den ein­hei­mi­schen Teams, dem dor­ti­gen Arbeitsalltag und spe­zi­fi­schen Belastungen zu geben. Erfreulich vie­le German Doctors neh­men die­se Möglichkeit wahr und geben in aus­führ­li­chen, per­sön­li­chen Stellungnahmen Einblick in ihre Erfahrungen und Erlebnisse in den Einsätzen. Nahezu jeder befrag­te German Doctor erach­tet ihren/seinen Arbeitseinsatz nicht nur als wich­tig, sinn­voll und hilf­reich, son­dern resü­miert die­sen auch als per­sön­lich lehr­reich, erfül­lend und bereichernd.


Quellen:

  • Offizielle Homepage des German Doctors e.V.
  • Jahresbericht 2018 des German Doctors e.V. (Download, sie­he hier)
  • Feedback-Befragung des German Doctors e.V., durch­ge­führt von GESS Gesellschaft für Software in der Sozialforschung mbH